Buchrezensionen
Eine ausführliche Rezension von Christine P. - Deutschlehrerin - zum Buch "Lebensfaden":
Rezension von Autorin Bernadette Offenberger, zu "Lebensfaden"
Dieses Buch bietet eine Fülle an Gedichten und kurzen Texten, in denen alle wichtigen Themen des Lebens aufgegriffen werden: Ängste, Träume, Sehnsüchte, Trauer und Liebe.
Beim Lesen dieses Buches fühlte ich mich tatsächlich wie an einem Faden durch das Leben geführt. In berührenden Gedichten nimmt die Autorin ihre Leser mit auf einen Streifzug quer durch die menschliche Psyche. Aus den Texten sprechen viel Lebenserfahrung und eine tiefe Verbundenheit mit der Natur. Oftmals habe ich meine eigenen Gefühle darin wiedererkannt.
Besonders gut gefallen hat mir die zeitlose Sprache der Gedichte: Sie sind nie in Reimform gehalten, stattdessen reiht sich ein Gedanke an den nächsten, knapp, klar und dennoch vielsagend, treffend.
Verglichen dazu fand ich die wenigen Kurzgeschichten eher schwierig zu verstehen und teilweise auch ein wenig trostlos. Aber das tut dem Buch keinen Abbruch.
Die Texte in „Lebensfaden“ laden den Leser ein, in sich zu gehen, seine eigenen Gefühle zu reflektieren und machen auch Mut, etwas Neues zu wagen, aus sich herauszugehen.
Fazit:
„Lebensfaden“ bietet entspannendes und doch auch anregendes Lesevergnügen zur breiten Palette an menschlichen Gefühlen. Ein sehr schönes Geschenk, nicht nur für mich selbst, sondern auch für Menschen, die mir am Herzen liegen.
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Rezension von Autor Angelo C. Silenzio, zu "Schicksalswege"
Kurzprosa und Lyrik mit Tiefgang und mitten aus dem Leben
Die Anthologie «Schicksalswege» der Autorin Waldseelen Seherin liest sich in ihrer Authentizität wie ein Tagebuch von jemandem, der das Leben mit all seinen Schatten- und Sonnenseiten gekostet hat. Es ist das Zweitwerk der Autorin und versammelt insgesamt 114 Gedichte, Kurzgeschichten und Aphorismen auf 140 Seiten.
Ein vorherrschendes Thema im Buch sind zwischenmenschliche Beziehungen. Sehr lebensnah werden hier zahlreiche Möglichkeiten und Situationen inszeniert, ohne dabei ein moralisches Urteil zu fällen über diese oder jene Art der Liebesbeziehung. Als Beispiele möchte ich in diesem Zusammenhang die Kurzgeschichten «Besiegt 1.0», «Besiegt 2.0» und «Das Essen» hervorheben. Der Schnelllebigkeit moderner Beziehungen halten diese Texte auf nachdenkliche Weise entgegen, welche Wunder doch manchmal etwas Geduld und Kompromissbereitschaft vollbringen können.
Was ich allgemein an der Kurzprosa dieses Buches sehr schätze, ist die Authentizität sowie die lyrisch anmutende Erzählweise. Es sind Geschichten, die das Leben schreibt. Subtil werden Gedanken und Zusammenhänge oft nur angedeutet und laden den Lesenden somit dazu ein, sich selbst interpretierend in die Geschichte einzubringen und das Erzählte zu Ende zu denken. Dadurch, dass vieles nur angedacht wird, geht jedoch auch ein wenig die dramaturgische Tiefe verloren. Dies als kleine Kritik. Die Charakteren werden lediglich grob skizziert, was ich ein bisschen schade finde. Meine Lieblingsgeschichte: «Seelennachricht»
In den Gedichten werden neben der Beziehungsthematik auch Themen aufgegriffen, die mit der Lebensbewältigung und der Selbstfindung zu tun haben. Auch die mystische Zuwendung zur Natur spricht aus vielen Texten. In den Gedichten «Schwermut geh!», «Guten Morgen Angst», «Muterwachen» und «Hochsensibel» stellt sich das lyrische Ich den inneren Dämonen und verrät dadurch viel Lebenserfahrung. In manchen Texten scheint mir die lyrische Form etwas erzwungen zu sein und ich würde sie eher als Aphorismen bezeichnen. Als Beispiel sei hier der Text «Dein Urteil über mich» genannt, eine Lebensweisheit, die mir selbst viel zu denken gab und die ich immer mal wieder hervornehme, um sie erneut zu lesen. Mein Lieblingsgedicht: «Trauriges Menschenkind»
Das Buch «Schicksalswege» empfehle ich insbesondere jenen Leserinnen und Lesern, die Lyrik und Kurzprosa der besonderen Art mögen, die nicht das schnelle Lesevergnügen suchen, sondern die sich zwischen dem Lesen auch mal gerne Zeit nehmen, um über das Gelesene nachzudenken. Die Texte sind insgesamt sehr authentisch und ehrlich, was ich besonders an ihnen schätze. Aus ihnen spricht eine sehr große Lebenserfahrung, wovon eigentlich jeder Lesende profitieren kann.
Kurzprosa und Lyrik mit Tiefgang und mitten aus dem Leben
Die Anthologie «Schicksalswege» der Autorin Waldseelen Seherin liest sich in ihrer Authentizität wie ein Tagebuch von jemandem, der das Leben mit all seinen Schatten- und Sonnenseiten gekostet hat. Es ist das Zweitwerk der Autorin und versammelt insgesamt 114 Gedichte, Kurzgeschichten und Aphorismen auf 140 Seiten.
Ein vorherrschendes Thema im Buch sind zwischenmenschliche Beziehungen. Sehr lebensnah werden hier zahlreiche Möglichkeiten und Situationen inszeniert, ohne dabei ein moralisches Urteil zu fällen über diese oder jene Art der Liebesbeziehung. Als Beispiele möchte ich in diesem Zusammenhang die Kurzgeschichten «Besiegt 1.0», «Besiegt 2.0» und «Das Essen» hervorheben. Der Schnelllebigkeit moderner Beziehungen halten diese Texte auf nachdenkliche Weise entgegen, welche Wunder doch manchmal etwas Geduld und Kompromissbereitschaft vollbringen können.
Was ich allgemein an der Kurzprosa dieses Buches sehr schätze, ist die Authentizität sowie die lyrisch anmutende Erzählweise. Es sind Geschichten, die das Leben schreibt. Subtil werden Gedanken und Zusammenhänge oft nur angedeutet und laden den Lesenden somit dazu ein, sich selbst interpretierend in die Geschichte einzubringen und das Erzählte zu Ende zu denken. Dadurch, dass vieles nur angedacht wird, geht jedoch auch ein wenig die dramaturgische Tiefe verloren. Dies als kleine Kritik. Die Charakteren werden lediglich grob skizziert, was ich ein bisschen schade finde. Meine Lieblingsgeschichte: «Seelennachricht»
In den Gedichten werden neben der Beziehungsthematik auch Themen aufgegriffen, die mit der Lebensbewältigung und der Selbstfindung zu tun haben. Auch die mystische Zuwendung zur Natur spricht aus vielen Texten. In den Gedichten «Schwermut geh!», «Guten Morgen Angst», «Muterwachen» und «Hochsensibel» stellt sich das lyrische Ich den inneren Dämonen und verrät dadurch viel Lebenserfahrung. In manchen Texten scheint mir die lyrische Form etwas erzwungen zu sein und ich würde sie eher als Aphorismen bezeichnen. Als Beispiel sei hier der Text «Dein Urteil über mich» genannt, eine Lebensweisheit, die mir selbst viel zu denken gab und die ich immer mal wieder hervornehme, um sie erneut zu lesen. Mein Lieblingsgedicht: «Trauriges Menschenkind»
Das Buch «Schicksalswege» empfehle ich insbesondere jenen Leserinnen und Lesern, die Lyrik und Kurzprosa der besonderen Art mögen, die nicht das schnelle Lesevergnügen suchen, sondern die sich zwischen dem Lesen auch mal gerne Zeit nehmen, um über das Gelesene nachzudenken. Die Texte sind insgesamt sehr authentisch und ehrlich, was ich besonders an ihnen schätze. Aus ihnen spricht eine sehr große Lebenserfahrung, wovon eigentlich jeder Lesende profitieren kann.
Rezension von Autorin Bernadette Offenberger, zu "Schicksalswege"
Inhalt:
In diesem Buch beschreibt die Autorin in Gedichten und kurzen Geschichten die Schicksalswendungen des Lebens: Als Leserin fühlte ich mich oft hin- und hergerissen zwischen Hoffen, Warten und Bangen. Vordergründiges Thema ist die Liebe zwischen zwei Menschen.
Meine Meinung:
Wie bereits in ihrem ersten Buch gelingt es der Autorin auch in „Schicksalswege“, den Leser tief zu berühren. Wendepunkte des Lebens, das kennen wir alle. Und einige der Texte drücken sehr gut die Gefühle aus, die ich selbst in manchen Situationen empfunden habe.
Besonders gut gefällt mir, dass hinter allen anderen Worten sehr oft dieses ziehende Gefühl der Sehnsucht spürbar ist: Sehnsucht nach dem „echten“ Leben, in dem ich so sein kann, wie ich wirklich bin. Sehnsucht nach einem bestimmten Menschen oder schlichtweg nach Zuneigung.
Die Gedichte sind fast nie in Reimform gehalten. Ihr Zauber liegt allein in der treffend gewählten Beschreibung der Gefühle.
Angetan haben es mir allerdings auch die Kurzgeschichten. Schon nach wenigen Zeilen konnte ich mich in die jeweilige Situation und die handelnden Personen einfühlen – so sehr, dass diese Geschichten für meinen Geschmack auch gerne noch länger hätten sein können. Und vielleicht gibt’s in weiteren Bänden noch öfter ein glückliches Ende? Im Leben fällt einem ja auch manch Schönes einfach zu …
Fazit:
„Schicksalswege“ lädt den Leser ein, sich mit seinen eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen: unabänderliche Entscheidungen zu akzeptieren, aber auch nicht immer gleich aufzugeben, wenn nötig zu kämpfen – und sich der Liebe hinzugeben.
Rezension von Autorin Christine Keller zu "Schicksalswege 2 - Hallo Fremder"
Schicksalswege 2 Waldseelen Seherin, geschrieben von Christine Keller
Sehn-Sucht entlädt sich in einem Sprachgewitter
Severines preisgekröntes Chanson »un banc, un arbre, une rue« erklang beim Lesen immer wieder in mir. Ein Musiktitel, der vom Aufbruch ins Leben erzählt, einem Aufbruch, der von Träumen genährt wird.
Denn es geht in diesem schmalen Band um eine sehr sehr lange andauernde Pubertät. Um Momente, die nach Schicksal aussehen und die Protagonistin Nina ein Vierteljahrhundert verstören.
An Ninas Kraftort, der Parkbank unter der Buche, fasst eine alte Frau am Ende der Geschichte das Dilemma in Worte: » Dieses Täubchen ist nun Teil unserer Vergangenheit, wir werden uns immer an sie erinnern, vielleicht auch an diesen peinlichen Moment.« (Seite 105) Auf Nina wirkt es wie eine Art »Glückskeksspruch«. Ein Hauch Humor in dieser sonst traurigen Story.
«Hallo Fremder« lautet der Untertitel zu «Schicksalswege 2« - die Begegnung in der Disko mit diesem Fremden, einem wunderschönen »Ritter in Lederjacke« durchfährt Nina wie ein Blitz. Ein Coup de foudre, der lebenslange Brandspuren hinterlässt.
Aber es ist Ninas Geschichte. Artur, so heißt der schöne Traummann, kommt erst am Schluss des Buches zu Wort, nachdem ihn Nina, besiegt durch die Realität, losgelassen hat.
Ich fühlte mich mit Nina hin und hergerissen: ist nun dieser Fremde eine »mit Wunschcharakter aufgefüllte Hülle« oder ein Seelenpartner?
Fragen über Fragen: Wo steht dieser Artur wirklich? Verbindet ihn eine mystische, noch nicht aufgedeckte Kraft mit Nina? Oder ist er ein geistig Gestalkter und dient den Projektionen einer Frau mit Minderwertigkeits-komplexen, die nach etlichen demütigenden Erfahrungen aus Sicherheitsbedürfnis einen Mann heiratet, welcher ihr Liebe verspricht? Liebt Nina ihren Mann wirklich? Was ist Liebe überhaupt?
Eines wird klar: Der Fremde hat eine wichtige und damit schicksalshafte Funktion im Leben der Protagonistin. Er löst eine Gedanken- und Gefühlsflut aus und dient gleichzeitig als Brücke zum Ninas Inneren. Aus einem Moment heraus ist er zum Symbol der absoluten Lebendigkeit geworden. Und mit Symbolen lässt sich ziemlich lange zusammenleben.
Achtung Eskapismusgefahr: Immer wieder driftet Nina in die Vergangenheit ab. Sie gibt die Sehn-Sucht, die suchtartige Suche nicht auf. Innerlich wie äußerlich.
Wenn es nicht zum Weinen wäre, dann zum Lächeln: Nina benimmt sich noch als «mittelalterliche« Mutter wie ein Teenager – ruft ihn an (er nimmt nicht ab), schreibt einen Brief (und schickt ihn nicht ab).
Wohlweislich hat die Autorin das zwiespältige Gefühlsdebakel in zwei Genres verpackt und diese gemischt. Zwischen kurzen Prosateilen stehen die absolut starken Gedichte. Hier spricht Ninas Seele. Gleichzeitig heftig, sanft, präzis und gnadenlos authentisch. Jedes Gedicht ein Blitz, alle zusammen ein Sprachgewitter. Das Unerlöste drängt ins Bewusstsein.
Es endet, wie es enden muss: Nina lässt los. Sie hat einen Fremden gesucht und sich selbst gefunden…
Ich gebe »Schicksalswegen«, das allen »Ninas» dieser Welt gewidmet ist, gerne fünf Sterne.
Leseerfahrung von Autor Roland Pöllnitz
"»Schicksalswege 2« begleitet die Sehnsucht nach Liebe einer jungen Frau vom Teenager bis in die reifere Jugend. Weshalb sollte man das Buch lesen? Mir hat die Geschichte gefallen, weil die Autorin ihre Protagonisten zu Leben erweckt mit allen Gefühlen, so dass ich mich in sie hineinfühle konnte. Ja, ich fieberte mit und dachte, wann kommt endlich das Happy End! Besonders gelungen finde ich die Synthese von Erzählung, Gedichten und Tagebuchnotizen, so dass man den Eindruck gewinnt, es handle sich um die Autorin höchstselbst. Alles in allem sehr kurzweilig und flüssig geschrieben. Danke Waldseelen Seherin."
Rezension von Autorin Bernadette Offenberger
Noch ein Buch, das mich sehr berührt hat!
"Schicksalswege 2 – Hallo Fremder":
Zwei Kurzgeschichten aus dem Vorgänger-Band finden in diesem Buch ihre Fortsetzung. Im Mittelpunkt steht Nina, eine junge Frau, die sich im Grunde ihres Herzens nur nach einem sehnt: der Liebe ihres „Ritters“.
Eine Liebesgeschichte wie viele andere? Nein, denn dieses Buch ist außergewöhnlich. Die Autorin erzählt auf verschiedene Arten: in Kurzgeschichten, Gedichten und Tagebucheinträgen. All diese Texte sind Teil des Ganzen, beleuchten Ninas Lebensweg auf ihre eigene Weise.
Es ist mir sehr leicht gefallen, mich in die Protagonistin hineinzuversetzen, mit ihr zu leiden und zu hoffen. Ihre persönliche Entwicklung, vom Mädchen zur reifen Frau, hat mich sehr berührt. Nina muss ihren Weg gehen, lernen, ihr Schicksal anzunehmen und es doch selbst zu gestalten. Es gibt Hochs und Tiefs, die das Leben eben mit sich bringt – und das ist nicht unbedingt ein Happy-End.
Ganz wunderbar finde ich die Gedichte. Der Autorin ist es gelungen, stets eine bestimmte Emotion einzufangen, die förmlich greifbar wird.
Die Tagebrucheinträge hingegen sind wie ein Abriss aus dem Leben: manchmal überschwänglich, manchmal sehr betrübt. Sie verleihen dem Buch eine sehr persönliche Note.
Besonders angetan hat es mir das Ende: ein hoffnungsvoller Ausblick auf eine Fortsetzung. Ich bin sehr gespannt!
Inhalt:
In diesem Buch beschreibt die Autorin in Gedichten und kurzen Geschichten die Schicksalswendungen des Lebens: Als Leserin fühlte ich mich oft hin- und hergerissen zwischen Hoffen, Warten und Bangen. Vordergründiges Thema ist die Liebe zwischen zwei Menschen.
Meine Meinung:
Wie bereits in ihrem ersten Buch gelingt es der Autorin auch in „Schicksalswege“, den Leser tief zu berühren. Wendepunkte des Lebens, das kennen wir alle. Und einige der Texte drücken sehr gut die Gefühle aus, die ich selbst in manchen Situationen empfunden habe.
Besonders gut gefällt mir, dass hinter allen anderen Worten sehr oft dieses ziehende Gefühl der Sehnsucht spürbar ist: Sehnsucht nach dem „echten“ Leben, in dem ich so sein kann, wie ich wirklich bin. Sehnsucht nach einem bestimmten Menschen oder schlichtweg nach Zuneigung.
Die Gedichte sind fast nie in Reimform gehalten. Ihr Zauber liegt allein in der treffend gewählten Beschreibung der Gefühle.
Angetan haben es mir allerdings auch die Kurzgeschichten. Schon nach wenigen Zeilen konnte ich mich in die jeweilige Situation und die handelnden Personen einfühlen – so sehr, dass diese Geschichten für meinen Geschmack auch gerne noch länger hätten sein können. Und vielleicht gibt’s in weiteren Bänden noch öfter ein glückliches Ende? Im Leben fällt einem ja auch manch Schönes einfach zu …
Fazit:
„Schicksalswege“ lädt den Leser ein, sich mit seinen eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen: unabänderliche Entscheidungen zu akzeptieren, aber auch nicht immer gleich aufzugeben, wenn nötig zu kämpfen – und sich der Liebe hinzugeben.
Rezension von Autorin Christine Keller zu "Schicksalswege 2 - Hallo Fremder"
Schicksalswege 2 Waldseelen Seherin, geschrieben von Christine Keller
Sehn-Sucht entlädt sich in einem Sprachgewitter
Severines preisgekröntes Chanson »un banc, un arbre, une rue« erklang beim Lesen immer wieder in mir. Ein Musiktitel, der vom Aufbruch ins Leben erzählt, einem Aufbruch, der von Träumen genährt wird.
Denn es geht in diesem schmalen Band um eine sehr sehr lange andauernde Pubertät. Um Momente, die nach Schicksal aussehen und die Protagonistin Nina ein Vierteljahrhundert verstören.
An Ninas Kraftort, der Parkbank unter der Buche, fasst eine alte Frau am Ende der Geschichte das Dilemma in Worte: » Dieses Täubchen ist nun Teil unserer Vergangenheit, wir werden uns immer an sie erinnern, vielleicht auch an diesen peinlichen Moment.« (Seite 105) Auf Nina wirkt es wie eine Art »Glückskeksspruch«. Ein Hauch Humor in dieser sonst traurigen Story.
«Hallo Fremder« lautet der Untertitel zu «Schicksalswege 2« - die Begegnung in der Disko mit diesem Fremden, einem wunderschönen »Ritter in Lederjacke« durchfährt Nina wie ein Blitz. Ein Coup de foudre, der lebenslange Brandspuren hinterlässt.
Aber es ist Ninas Geschichte. Artur, so heißt der schöne Traummann, kommt erst am Schluss des Buches zu Wort, nachdem ihn Nina, besiegt durch die Realität, losgelassen hat.
Ich fühlte mich mit Nina hin und hergerissen: ist nun dieser Fremde eine »mit Wunschcharakter aufgefüllte Hülle« oder ein Seelenpartner?
Fragen über Fragen: Wo steht dieser Artur wirklich? Verbindet ihn eine mystische, noch nicht aufgedeckte Kraft mit Nina? Oder ist er ein geistig Gestalkter und dient den Projektionen einer Frau mit Minderwertigkeits-komplexen, die nach etlichen demütigenden Erfahrungen aus Sicherheitsbedürfnis einen Mann heiratet, welcher ihr Liebe verspricht? Liebt Nina ihren Mann wirklich? Was ist Liebe überhaupt?
Eines wird klar: Der Fremde hat eine wichtige und damit schicksalshafte Funktion im Leben der Protagonistin. Er löst eine Gedanken- und Gefühlsflut aus und dient gleichzeitig als Brücke zum Ninas Inneren. Aus einem Moment heraus ist er zum Symbol der absoluten Lebendigkeit geworden. Und mit Symbolen lässt sich ziemlich lange zusammenleben.
Achtung Eskapismusgefahr: Immer wieder driftet Nina in die Vergangenheit ab. Sie gibt die Sehn-Sucht, die suchtartige Suche nicht auf. Innerlich wie äußerlich.
Wenn es nicht zum Weinen wäre, dann zum Lächeln: Nina benimmt sich noch als «mittelalterliche« Mutter wie ein Teenager – ruft ihn an (er nimmt nicht ab), schreibt einen Brief (und schickt ihn nicht ab).
Wohlweislich hat die Autorin das zwiespältige Gefühlsdebakel in zwei Genres verpackt und diese gemischt. Zwischen kurzen Prosateilen stehen die absolut starken Gedichte. Hier spricht Ninas Seele. Gleichzeitig heftig, sanft, präzis und gnadenlos authentisch. Jedes Gedicht ein Blitz, alle zusammen ein Sprachgewitter. Das Unerlöste drängt ins Bewusstsein.
Es endet, wie es enden muss: Nina lässt los. Sie hat einen Fremden gesucht und sich selbst gefunden…
Ich gebe »Schicksalswegen«, das allen »Ninas» dieser Welt gewidmet ist, gerne fünf Sterne.
Leseerfahrung von Autor Roland Pöllnitz
"»Schicksalswege 2« begleitet die Sehnsucht nach Liebe einer jungen Frau vom Teenager bis in die reifere Jugend. Weshalb sollte man das Buch lesen? Mir hat die Geschichte gefallen, weil die Autorin ihre Protagonisten zu Leben erweckt mit allen Gefühlen, so dass ich mich in sie hineinfühle konnte. Ja, ich fieberte mit und dachte, wann kommt endlich das Happy End! Besonders gelungen finde ich die Synthese von Erzählung, Gedichten und Tagebuchnotizen, so dass man den Eindruck gewinnt, es handle sich um die Autorin höchstselbst. Alles in allem sehr kurzweilig und flüssig geschrieben. Danke Waldseelen Seherin."
Rezension von Autorin Bernadette Offenberger
Noch ein Buch, das mich sehr berührt hat!
"Schicksalswege 2 – Hallo Fremder":
Zwei Kurzgeschichten aus dem Vorgänger-Band finden in diesem Buch ihre Fortsetzung. Im Mittelpunkt steht Nina, eine junge Frau, die sich im Grunde ihres Herzens nur nach einem sehnt: der Liebe ihres „Ritters“.
Eine Liebesgeschichte wie viele andere? Nein, denn dieses Buch ist außergewöhnlich. Die Autorin erzählt auf verschiedene Arten: in Kurzgeschichten, Gedichten und Tagebucheinträgen. All diese Texte sind Teil des Ganzen, beleuchten Ninas Lebensweg auf ihre eigene Weise.
Es ist mir sehr leicht gefallen, mich in die Protagonistin hineinzuversetzen, mit ihr zu leiden und zu hoffen. Ihre persönliche Entwicklung, vom Mädchen zur reifen Frau, hat mich sehr berührt. Nina muss ihren Weg gehen, lernen, ihr Schicksal anzunehmen und es doch selbst zu gestalten. Es gibt Hochs und Tiefs, die das Leben eben mit sich bringt – und das ist nicht unbedingt ein Happy-End.
Ganz wunderbar finde ich die Gedichte. Der Autorin ist es gelungen, stets eine bestimmte Emotion einzufangen, die förmlich greifbar wird.
Die Tagebrucheinträge hingegen sind wie ein Abriss aus dem Leben: manchmal überschwänglich, manchmal sehr betrübt. Sie verleihen dem Buch eine sehr persönliche Note.
Besonders angetan hat es mir das Ende: ein hoffnungsvoller Ausblick auf eine Fortsetzung. Ich bin sehr gespannt!